Poolplatz
Der Poolplatz wird durch eine künstlerische Gestaltung zu einem einheitlichen Ortsplatz gefasst. Dabei soll dem Ort eine Erzählung verliehen werden, durch die Merzenich und die Region in ihrem geschichtlichen Wandel erfahrbar werden. Eine übergeordnete Farbgestaltung des Platzes basierend auf den lokalen Erden unterstützt das ortsspezifisches Erinnerungsmoment. Dem gegenüber prägt eine skulpturale Haltestellenarchitektur aus LED-unterstützten Metallstelen die Sichtbarkeit und Wiedererkennbarkeit der neuen Platzgestaltung.
Historie
Mit der Farbgestaltung des Platzes in Beige und einem kräftigen Ocker wird ein lokaler Bezug zu der Geografie der Region hergestellt.
Für diese Farbigkeit sollen unter anderem auch lokal gewonnene Materialien wie Sand und Braunkohle als Farbstoff / Pigment dienen. Diese Farben transportieren das Bild der tieferliegenden Erdschichten als Bild in den öffentlichen Raum und halten damit auch die bald eingestellte Braunkohlegewinnung im visuellen Gedächtnis.
Unterschiedliche Farben finden sich so an den zum Platz ausgerichteten Fassaden der neuen Gebäude. Ein Muster verschiedener Materialien gliedert Aufenthaltsflächen, Wege und Straßen, so dass diese als klar definierte Bestandteile des Ortes gelesen werden können.
Das gesamte Areal des zu gestaltenden Geländes folgt einem leichten Gefälle, welches durch die Ausprägung des Teiches an der tiefsten Stelle versinnbildlicht wird. Die historische Bedeutung „Pool“ als Wasserbecken oder Sammelstelle kehrt zurück in den Ort. Die Farbgestaltung in den Erdfarben der Region lassen Assoziationen eines Schnitts durch das Erdreich mit seinen verschiedenfarbigen Erd- und Gesteinsschichten zu.
Wandel - Die Haltestelle
Der Ort, der sich im Wandel und damit im Fluss der Zeit befindet, soll kontrastierend zu der Erdfarbigkeit durch ein Licht-Stelen-Ensemble markiert werden. Durch eine energiesparende LED-Technik wird dieser zusätzlich ausgezeichnet. Die Lichtstelen sind als Buchstaben ausgeprägt. Sie dienen als Stützelemente für ein Dach und bilden auf
diese Weise den schützenden Unterstand der Haltestelle des Nahverkehrs.
Aus Metall gefertigt bilden diese Stelen von vorne gesehen das Wort POOLPLATZ und bezeichnen den Ort und die Lage der Haltestelle.
Von der Rückseite der Halterstelle (vom neuen Gewässer her) ist durch die Stelen der Begriff ZEITFLUSS zu lesen: Freie Assoziationen an das Gewässer auf dem Poolplatz oder die Funktion des „Warte“-Hauses sind dabei erwünscht.
Die Statik eines Platzes und das Fließen (von Wasser und Zeit) bilden eine neue und belebte Einheit.
So greifen die Haltestelle und der Teich organisch ineinander: Die freie und bewegte Positionierung der Stelen/Buchstaben folgt der natürlichen Anmutung des Ufers - eine Stele scheint im Wasser zu stehen und das Dach der Haltestelle greift leicht über das Gewässer.
Es entsteht eine besondere Situation, die nicht nur für Wartende attraktiv ist. Orientierung ist sowohl nach vorne zur Straße möglich, aber durch die offene Struktur der Stelen auch zum neuen Gewässer.
Der technische Aspekt der Haltestelle wird durch die Buchstaben aus Metall und ein klares Dach betont. Die Technik steht aber auf der ‚Rückseite‘ der Haltestelle durchaus auch im Kontrast zur natürlichen Uferkante des neuen Teichs und zu festinstallierten Sitzmöbeln aus Holz, die sich in der Haltestelle, aber auch in lockerer Abfolge um den Teich befinden.
Ein markanter Platz mit einer erhöhten Lebensqualität verbindet sich so mit dem Anspruch auf moderne Mobilität und Innovation. Der beliebte Dorfplatz und Treffpunkt kehrt zurück und verbindet moderne Ansprüche mit der Geschichte Merzenichs.
10 Häuser
10 Häuser sind in den Poolplatz Merzenich locker eingestreut. Sie gruppieren sich zu kleinen Nachbarschaften. Drei unterschiedliche Höfe entstehen. Leicht zueinander verschoben geben die Häuser Blicke auf den Poolplatz frei. In alle Richtungen ergibt sich eine ortstypische Durchlässigkeit. Die Häuser orientieren sich an der Maßstäblichkeit und der Dachform der Nachbarschaft. Eine moderate belebte Höhenentwicklung reagiert auf die Umgebung. Durch die Dachaufbauten, die Ausbildung der Eingänge und die Gestaltung der Fassaden soll ein erkennbares neues Quartier entstehen.
Die Materialität der Häuser nimmt die Tonalität des Farbkonzeptes auf: robuste Häuser aus örtlichen Stein und erdigen Sanden. In den Häusern werden jeweils vier Wohnungen angeboten. Eine überschaubare Bewohneranzahl kümmert sich um ihr Haus. Die barrierefreien Wohnungstypen und die Maisonetteeinheiten bieten Familien, Singles und Senioren flexible Wohnformen an. Im Erdgeschoss können bei Bedarf Mieteinheiten für Verkauf, Gastronomie, Gemeinschaftsküchen und Ateliers angeboten werden. Den Häusern sind private Mietergärten zugeordnet. Im Außenraum wechseln sich halböffentliche Flächen für Kinderspiel mit öffentlichen Flächen für Veranstaltungen ab.
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